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Arty: Wall Works im Hamburger Bahnhof

a close up of a train station

Wall Works im Hamburger Bahnhof

Nahezu Alle, die schon mal mit uns auf Tour waren haben den Hamburger Bahnhof zumindest schon mal vom Weitem gesehen. In der Invalidenstrasse, direkt hinter Hauptbahnhof und Regierungsviertel gelegen, handelt es sich um den etwas deplatziert wirkenden weißen Kasten, der so ein bisschen nach verirrter Toskana-Villa aussieht. Betrieben von den Staatlichen Museen Berlin beherbergt das Haus, das mit vollem Namen “Hamburger Bahnhof – Museum der Gegenwart – Berlin” heißt, ausschließlich zeitgenössische Kunst, v. a. die Sammlungen Marx und Flick. Ja genau, DER Flick. Während das Vermögen für eine der umfangreichsten Sammlungen moderner Kunst in Deutschland auf ziemlich zweifelhafte Weise zustande kam und Vater Flick deswegen auch verurteilt wurde, hat Sohn Flick im Jahr 2008 knapp 200 Werke der Stadt vermacht – mithin die größte private Schenkung die Berlin nach dem Krieg für sich verbuchen konnte. Unabhängig von den jeweils gezeigten Ausstellungen ist das ehemalige Bahnhofsgebäude selbst schon einen Besuch wert. Speziell die Haupthalle ist ein wunderschönes Beispiel dafür wie luftig und filigran sich mit Stahl bauen lässt. Das fällt beim Verlassen noch mal extra auf, weil man sich offenbar entschlossen hat, rund um den Hauptbahnhof die langweiligste Ansammlung von Rasterfassaden in der ganzen Stadt hoch zu ziehen. Nach meiner persönlichen Meinung gibt es für Bauten nichts Schlimmeres als einfach nur uninteressant zu sein. Leider scheint es aber so, als würde in Sachen Architektur in Berlin derzeit die Politik des kleinsten gemeinsamen Nenners zementiert werden.

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1996 nach Plänen von Kleihues eröffnet ist das Museum Teil der Nationalgalerie und gehört sicher zu den einflussreichsten Häusern moderner Kunst in der Stadt. Aktuell läuft noch bis August die Ausstellung Wall Works, mit einer ganzen Reihe zum Teil speziell für die Schau erstellen, bzw. angepassten Werken.  Egal ob Malerei, Graffiti oder raumgreifende Installation, allen Stücke spielen in irgendeiner Form mit dem Raum, der sie umgibt. Vieles erinnert – ungeachtet der künstlerischen Qualität an sehr schicke Deko-Ideen, bei denen man sich eigentlich nur ein größeres Wohnzimmer wünscht.

 

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Und wenn Euch nach so viel Kunst hungert oder dürstet, könnt Ihr gleich im Nebeneingang das Restaurant von Sarah Wiener entern. haben wir zwar zugegebenermaßen noch nicht selbst ausprobiert, aber nach allem was man so hört soll’s sehr lecker sein – allerdings auch nicht wirklich günstig.