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02/05 The iron curtain becomes porous

Ungarn baut den Grenzzaun zu Österreich ab

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Ungarn baut den Grenzzaun zu Österreich ab

Ungarn baut den Grenzzaun zu Österreich ab (Quelle: Kronenzeitung/AP)

Hungary opens its border to Austria

The iron curtain ran the whole length of Europe north to south, separating the members of the Warszaw Pact from those of the NATO in the West. Beginning in March ’89, Hungary’s government hinted at the possibility they would open their borders. On May 2nd the work finally began and the first physical barriers are being removed.

The East German leadership, already greatly unsettled by developments in Poland and Hungary, initially remained strangely calm. Reading the letter from the then East German Defense Minister Heinz Kessler to the head of state and party leader Erich Honecker, one could almost get the impression that it was merely a modernization measure or something similar. While Keßler detailed Hungary’s intention to dismantle a total of 260 km of border fence with Austria, shortly thereafter there was a list of additional border security measures that Hungary allegedly planned. More patrols, more dogs, more watchtowers were apparently meant to reassure Honecker. At least officially, on May 2, the GDR still assumed that Hungary would not shirk its duty to the socialist fraternal peoples.

In fact, initially only a border fence about 2 km before the actual border was dismantled. Until the actual border opening in August, and thus still a quarter of a year before the fall of the German Wall, one still had to sneak across the green border illegally. However, without a fence, this was naturally much easier, and there were a whole host of partly voluntary, partly professional escape helpers who led those wishing to flee to the West along the safest possible routes.

Die Ungarische Grenze wird durchlässig

Ungarn baut den Grenzzaun zu Österreich ab

Ungarn baut den Grenzzaun zu Österreich ab (Quelle: Kronenzeitung/AP)

Nachdem die ungarische Staatsführung schon im März angedeutet hat, seine Grenzen zum Westen – und damit den sprichwörtlichen Eisernen Vorhang – zu öffnen, begannen am 02. Mai 1989 die ersten Abrissarbeiten. Die DDR-Führung, durch die Entwicklungen in Polen und Ungarn ohnehin schon stark verunsichert, bleibt zunächst seltsam gelassen. Wenn man sich das Schreiben des damaligen DDR-Verteidigungsministers Heinz Kessler an Staats- und Parteichef Honecker (PDF) durchliest kann man fast den Eindruck gewinnen, es handele sich lediglich um eine Modernisierungsmaßnahme oder ähnliches.  Zwar schildert Keßler detailliert wie Ungarn beabsichtigt insgesamt 260 km Grenzzaun zu Österreich abzubauen, aber schon wenig später folgt eine Liste mit zusätzlichen Grenzsicherungs-Maßnahmen die Ungarn angeblich plane. Mehr Patrouillien, mehr Hunde, mehr Wachtürme sollen Honecker offensichtlich beruhigen. Zumindest offiziell geht die DDR am 02. Mai noch davon aus, dass Ungarn sich seiner Pflicht den sozialistischen Brudervölkern gegenüber nicht entziehen wird. 

Tatsächlich ist es auch so, dass zunächst nur ein Grenzzaun, ca. 2 km vor der eigentlichen Grenze abgebaut wurde. Bis zur eigentlichen Grenzöffnung im August und damit immer noch ein Vierteljahr vor dem deutschen Mauerfall musste man sich nach wie vor unerlaubt über die  grüne Grenze schleichen. Allerdings war das ohne Zaun natürlich deutlich einfacher und es gab eine ganze Reihe teils ehrenamtlicher teils professioneller Fluchthelfer, die Fluchtwillige auf möglichst gefahrlosen Wegen in den Westen führten.