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Kiezguide Prenzlauer Berg – Unsere Insider Tipps

Wasserturm Prenzlauer Berg mit Fernsehturm

Willkommen in unserem Kiez Berlin Prenzlauer Berg – das frühere Arbeiterviertel ist heute eine der angesagtesten Ecken Berlins. In Prenzlauer Berg hat sich in den letzten 30 Jahre eine bunte Mischung aus tollen Restaurants, malerischen Straßen und coolen Geschäften entwickelt. Wir stellen Euch in diesem Artikel unseren Kiez vor und verraten Euch als echte Prenzlauer Berg Ureinwohner unsere besten Geheimtipps.

Übrigens könnt ihr auch bei Momondo viele schöne Berlintips lesen!

Die Kulturbrauerei – das Herz von Prenzlauer Berg

Wir haben das unwahrscheinliche Glück in einem der schönsten Industriedenkmäler Berlins ein Zuhause gefunden zu haben. Die ehemalige Brauerei, ein gewaltiger Komplex aus dem 19. Jahrhundert, beherbergt zahlreiche Kultureinrichtungen, kleine Geschäfte und Restaurants sowie eine Tanzschule. Wir haben hier seit 18 Jahren unsere Basis und neben unseren Radtouren gibt es in der Kulturbrauerei und drum herum jede Menge zu sehen und erleben.

Museum in der Kulturbrauerei

Der größte Anziehungspunkt am Tage ist mittlerweile das Museum in der Kulturbrauerei, direkt am Eingang Knaackstraße (Ecke Danziger Straße). In der kostenlosen Dauerausstellung Alltag in der DDR vom Haus der Geschichte erfahrt ihr viel Interessantes zum täglichen Leben der Ostdeutschen und könnt Euch Alltagsgegenstände aus der ehemaligen DDR anschauen.

Vom typischen Wohnzimmer, über den Trabi mit Dachzelt bis zu Mode, Zeitschriften und Designobjekten bekommt Ihr hier einen einzigartigen Einblick in das Leben jenseits der Berliner Mauer. Wenn Ihr mit uns eine Radtour zur Berliner Mauer oder Ostberlin gemacht hab, ist das Museum in der Kulturbrauerei eine tolle Ergänzung dazu.

Nicht vergessen solltet Ihr die wechselnden Fotoausstellungen des Museums direkt bei uns nebenan. Hier gibt es oft tolle Fotos aus der Zeit vor und nach dem Mauerfall zu sehen. Und auch hier ist der Eintritt frei.

Das Dachzelt zum Trabi. Der private Hersteller hat es leider nicht geschafft, sein Geschäft dauerhaft über die Wende zu retten.

Das Dachzelt zum Trabi. Der private Hersteller hat es leider nicht geschafft, sein Geschäft dauerhaft über die Wende zu retten.

TIC – Tourist Information Center Prenzlauer Berg

Ihr habt Fragen zu Berlin oder Prenzlauer Berg oder sucht nach Insider Tipps? Der Berliner Nordosten hat mit dem TIC (Tourist Information Center) seine eigene Tourismusinfo, die Euch täglich zwischen 11 und 19 Uhr über Kunst und Kultur im Kiez und dem Rest der Stadt informiert. Das Informationsangebot ist riesig und die Mitarbeiter wissen wahnsinnig viel. Stundenlange Recherchen werden damit überflüssig.

Eine Fahrradgruppe von Berlin on Bike vor der Kulturbrauerei im Prenzlauer Berg

Theater und Film in der Kulturbrauerei

Das Theater RambaZamba ist ein inklusiver Kulturort der von, mit und für Menschen mit und ohne Down-Syndrom betrieben wird. Die Stücke werden dabei von den Schauspielern selbst entwickelt und zeichnen sich immer wieder durch einen ganz feinen und scharfsinnigen Humor aus, der einem den Blick weitet. Hier finden auch Konzerte, Podiumsdiskussionen und andere Veranstaltungen statt.

Unsere netten Nachbarn vom Panda-Theater haben aus dem kleinen Theater einen der wichtigsten Treffpunkte russischsprachiger Künstler in Berlin gemacht. Wechselnde Aufführungen, Kunstausstellungen, Konzerte und sehr gesellige Parties bieten Gelegenheit mit und wie die Russen zu feiern.

In der Kulturbrauerei kann man auch ins Kino gehen und der Einfachheit halber heißt das auch so: Kino in der Kulturbrauerei. Das Multiplex zeigt montags Filme im Original, die üblichen Blockbuster aber auch ein anspruchsvolles Arthouse-Programm sowie ab und zu ein gestreamtes Live-Konzert.

Ausgehen in der Kulturbrauerei

Die Kulturbrauerei ist in Berlin und darüber hinaus vor allem beim jüngeren Publikum als Ort zum Feiern bekannt. Es gibt hier eine ganze Reihe von Konzertlocations, Clubs und im Sommer einen gemütlichen Biergarten. Darüber hinaus finden auf den Höfen jede Menge große Veranstaltungen und Parties statt, darunter das Public Viewing zu allen großen Fußball-Turnieren und der berühmte Lucia Weihnachtsmarkt.

Im Soda Club direkt auf dem großen Hof wird von Donnerstag bis Sonntag das Tanzbein geschwungen. Das Publikum ist hierbei relativ jung (U30) und das Programm massentauglich mit gelegentlichen Motto-Parties zum Thema Salsa, oder Ladies Night. Das angeschlossene Restaurant ist die ganze Woche geöffnet und bietet einen bezahlbaren Mittagstisch. Im Gebäude gegenüber finden sich mit Kesselhaus und Palais zwei weitere Veranstaltungsräume für Konzerte etc.

Der Frannz-Club am Eingang Schönhauer Allee ist je nach Tageszeit und Saison Biergarten (Sommer), Restaurant, Club, Konzertlocation oder Lounge. Und ihr könnt hier auf mehreren Floors  regelmäßig tanzen gehen. Egal zu welcher Gelegenheit, im Frannz geht es entspannt und unaufgeregt zu.

Im Pool & Cigars darf man zwar auch nicht mehr rauchen, dafür kann man in einzigartiger Atmosphäre Billard spielen. Ungefähr 20 Tische stehen in der goldenen 6m hohen Halle. Am Wochenende empfiehlt es sich vorab einen Tisch zu reservieren.

Ansonsten haben sich zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen auf dem Gelände angesiedelt und sorgen für die typische Berliner Mischung aus: Werbeagenturen, Fotostudio, Tanzschule “Center of Dance”, Kampfsport-Schule, Online-Magazin, Reisebüro, einem stylischen Computerladen und vielem mehr.

Street Food Markt & Weihnachtsmarkt in der Kulturbrauerei

Jeden Sonntag findet im Innenhof der Kulturbrauerei ein entspannter Street Food Markt statt. Von 12 bis 18 Uhr gibt es bei Street Food auf Achse alles, was die Berliner Street Food Szene zu bieten hat. Dabei sind  Spezialitäten aus aller Welt wie Empanadas, marokkanische Tajine, koreanische Chicken Wings, peruanisches Ceviche, schwäbische Spätzle und als süße Überraschung eine neue Berliner Spezialität, die Muffle, eine Mischung aus Waffel und Muffin gefüllt mit Eis, Früchten und Toppings aller Art.

Der Street Food Markt findet jeden Sonntag von Mitte Januar bis zum ersten Sonntag im November statt, danach wird der wunderschön romantische Lucia Weihnachtsmarkt in der Kulturbrauerei aufgebaut. Der Markt eröffnet am Montag vor dem ersten Advent und schließt am 23. Dezember und ist den nordischen Ländern gewidmet. Mit seiner einmaligen Atmosphäre vor der historischen Kulisse der Kulturbrauerei gehört der Lucia Weihnachtsmarkt zu den beliebtesten Weihnachtsmärkten Berlins. Hier kann man natürlich Glühwein, Glögg oder heiße Schokolade trinken, schöne handgemachte Weihnachtsgeschenke kaufen oder die nordische und andere Leckereien probieren. Unser Top-Tipp sind die fantastischen frischen Kartoffelpuffer mit Apfelmus! Dafür muss man Schlange stehen, aber das Warten lohnt sich auf jeden Fall.

Stand auf dem Lucia Weihnachtsmarkt in der Kulturbrauerei

Unsere Tipps fürs Lunch rund um die Kulturbrauerei

So eine Radtour macht natürlich ziemlich hungrig!

Eine der wichtigsten Fragen nach einer Radtour ist natürlich die nach der Nahrungsaufnahme. Die Auswahl in der näheren Umgebung ist atemberaubend und bietet für garantiert jeden Geschmack etwas. In der Kastanienallee und der Oderberger Straße reiht sich ein Restaurant ans andere, vom billigsten Italiener mit Pasta für 4 € (nicht wirklich zu empfehlen) über den tollen Prater Biergarten bis hin zum Edel-Japaner findet sich auch für jeden Geldbeutel das passende Mahl.

Hier findet Ihr ein paar unserer persönlichen Favoriten für das Lunch nach der Radtour. Mehr Tipps für Restaurants und Imbisse im Prenzlauer Berg findet Ihr in unserem Artikel „Lecker Essen

  • Zeit für Brot – Diese Bäckerei an der Ecke zur Eberswalder Straße ist stadtweit bekannt für ihre fantastisch fluffigen Zimtschnecken, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Hier gibt es aber auch Sandwiches und schnelle Salate, also der ideale für ein schnelles Mittagessen. Einziger Wermutstropfen, es kann hier ziemlich voll werden.
  • Braucht ihr etwas Warmes im Magen oder mehr als einen Snack? Dann ist Hako Ramen in der Kastanienallee das Richtige für Euch. Hier bekommt Ihr köstliche frische, japanische Ramen-Suppen, die Magen und Herz erwärmen.
  • Im Habba Habba in der Kastanienallee bekommt Ihr zu fast jeder Tageszeit leckere Salate und Falafel-Sandwiches. Die Basis ihrer Küche ist syrisch und der Fatoush-Salat ist wirklich unschlagbar!

Terasse von Hako Ramen in der Kastanienallee

Die besten Tipps für Berlin Prenzlauer Berg

Rund um die Kastanienallee

Auch wenn immer mehr Cafés und Restaurants die Gegend bestimmen, ist die Kastanienallee auch ein lohnendes Ziel in Sachen Mode. In den Straßen rund um die Kastanienallee gibt es mittlerweile ein halbes Dutzend Läden, in denen Ihr Euch neu einkleiden könnt. Vieles von dem was hier angeboten wird ist von Berliner Designern gestaltet und/oder nachhaltig produziert, jedenfalls weit weg von dem Einheitsbrei der Shoppingmalls. Am besten startet Ihr Euren Bummel am U-Bahnhof Eberswalder Straße und lauft die Kastanienallee hinunter in Richtung Rosenthaler Platz. Hier findet Ihr schöne Kleider- und Schuhläden, von denen viele inzwischen nachhaltig produzieren, wunderbare Papeterien und Buchläden (darunter auch ein englischsprachiger!) und eine Handvoll Secondhand-Läden. Auch die Oderberger Straße und Schwedter Straße solltet Ihr bei Eurem Spaziergang nicht vergessen.

Kollwitzkiez in Prenzlauer Berg

Wer von der Kulturbrauerei aus die Knaackstraße entlang schlendert, kommt relativ zügig zum Kollwitzplatz. Hier findet regelmäßig donnerstags und samstags der lohnenswerte Öko-Markt statt und für Familien gibt es einen großen Spielplatz. Ringsum drängen sich Restaurants und Cafés: bei Anna Blume in der Kollwitzstraße gibt es leckeren Kaffee und eine riesige Auswahl für alle Fans von Kuchen und Torten. Wenn das beliebte Café überfüllt ist, ist das Kaffeehaus So Wohl als Auch direkt gegenüber eine hervorragende Alternative. In dieser Ecke von Berlin Prenzlauer Berg findet Ihr ebenfalls viele hübsche Boutiquen und originelle Läden.

Auf der Knaackstraße am Kollwitzplatz befindet sich auf der rechten Seite ein großes schwarzes Eisentor mit Davidstern. Hier kann man einen Blick in die Judengasse hineinwerfen, dies ist der alte Hintereingang des jüdischen Friedhofs an der Schönhauser Allee. Dieser diente früher als schnelle Verbindung zwischen dem Friedhof und der großen Synagoge in der anliegenden Rykestraße. Weiter geradeaus grüßt schon das Wahrzeichen des Prenzlauer Bergs, der wunderschöne Wasserturm.

Folgt man der Knaackstraße weiter, befindet man sich nach der Überquerung der Kollwitzstraße plötzlich auf einem dreieckigen Platz, gibt es gleich zwei empfehlenswerte Restaurants: das Pasternak, das hervorragende russische Küche serviert  und ein Filiale von Umami, einem wunderbaren vietnamesisch-indochinesischen Restaurant.

Der Wasserturm schält sich auf der rechten Seite langsam zwischen den Bäumen hervor. Der sogenannte “Dicke Herrmann” ist eines der Wahrzeichen des Bezirks und hat eine bewegte Geschichte. Kurz nach Hitlers Machtergreifung nutzten Nazis der SA den Keller als ein frühes Konzentrationslager, in dem Kommunist*innen, Gewerkschafter*innen und Juden gefangen gehalten und gefoltert wurden, während “offizielle” Lager wie Sachsenhausen sich noch im Bau befanden. Eine Gedenktafel an der Ecke zur Kolmarer Straße erinnert an diese Zeit. Im Untergeschoss des Wasserturms gibt es heute einen Kunstraum, innen drin wird gewohnt und oben drauf lassen sich im Park trefflich bei einem Feierabendbier die letzten Sonnenstrahlen mit einem tollen Blick auf den Fernsehturm genießen.