Berlin on Bike Berliner Mauer Guide 2024
Berlin on Bike Berliner Mauer Guide 2024
Die Berliner Mauer war das sichtbarste Symbol für die Teilung Deutschlands und Europas während des Kalten Krieges. Errichtet am 13. August 1961 durch die DDR-Regierung, trennte sie nicht nur Ost- und West-Berlin, sondern auch Familien, Freunde und Lebenswelten. Der Fall der Mauer am 9. November 1989 markierte das Ende einer Ära der Teilung und den Beginn eines neuen Kapitels in der Geschichte Berlins und Europas. Auf unseren Fahrradtouren zur Berliner Mauer führen wir euch zu Orten, an denen ihr die Teilung nachempfinden könnt und erzählen Euch die Geschichten hinter diesen Orten. In diesem Artikel geben wir euch einen Überblick über einige der wichtigsten Orte, an denen ihr Mauerreste sehen könnt und mehr über die Teilung Berlins erfahren könnt, während ihr das Erbe der Berliner Mauer erkundet.
Begib dich auf die Spuren der Berliner Mauer an der Gedenkstätte Berliner Mauer
Es gibt für uns keinen besseren Ort, um sich auf den Spuren der Berliner Mauer zu bewegen und etwas über die Geschichte der Berliner Mauer zu erfahren! Zwischen den U-Bahnhöfen Bernauer Straße und Nordbahnhof findet ihr die Ausstellungsflächen der Mauergedenkstätte – der größte Teil davon ist draußen, es gibt aber auch Ausstellungen im Dokumentations- und im Besucherzentrum. Auf unseren Touren verbringen wir hier sehr viel Zeit und zeigen verschiedene Highlights der Außenausstellung. Das könnt ihr alles in der Gedenkstätte erleben:
- ihr könnt ein Originalstück der Berliner Mauer sehen, komplett mit allen Sperrelementen und Wachturm
- klettert auf den Aussichtsturm und schaut euch den Todesstreifen von oben an
- die Kapelle der Versöhnung – hier stand seit 1961 die Versöhnungskirche unerreichbar im Todesstreifen bis sie 1985 von der DDR-Regierung gesprengt wurde
- am Fenster des Gedenkens seht ihr Fotos aller bekannter Opfer an der Berliner Mauer
- schaut euch das riesige Foto von Conrad Schumanns spektakulärer Flucht an der Ecke Bernauer Straße / Brunnenstraße an
- findet den Ort des Tunnels 57. Der erfolgreichste Fluchttunnel befand sich etwas weiter die Bernauer Straße hoch, in Richtung Strelitzer Straße
- die Ausstellung zum Geisterbahnhof Nordbahnhof im heute wieder genutzten S-Bahnhof
Alle Teile der Ausstellung sind kostenlos zugänglich. Die Innenausstellungen sind immer von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Entdeckt Kunst & Kreativität am längsten Stück der Berliner Mauer an der East-Side-Gallery
Die East-Side-Gallery ist mit 1,3 Kilometern das längste erhaltene Mauerstück. Kurz nach dem Mauerfall 1990 verwandelten mehr als 100 Künstler aus aller Welt dieses Mauerstück in eine Open-Air-Galerie. Es wurde zu einem Symbol für die neu gewonnene Freiheit und eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Hier findet ihr bekannte Kunstwerke wie das von Dmitry Vrubel “Mein Gott, hilf mir, diese göttliche Liebe zu überleben”, das den Bruderkuss zwischen den Staatschefs von Sowjetunion und DDR Leonid Breschnew und Erich Honecker zeigt. Aber auch das bekannte Bild von Birgit Kinder, in dem ein Trabi unbeschadet die Berliner Mauer durchbricht. Ihr findet hier aber noch viele weitere sehenswerte Kunstwerke.
Eine Spaziergang entlang der East-Side-Gallery zwischen Oberbaumbrücke und Ostbahnhof lohnt sich also. Stellt euch nur darauf ein, dass ihr hier mit Sicherheit nicht allein sein werdet, es kann voll werden. Wenn ihr danach eine Stärkung braucht, empfehlen wir euch einen Besuch der Beachbars im Yaams oder im Holzmarkt. Beide liegen schön entspannt am Spreeufer und steuern wir gerne auf unseren Alternative Berlin Radtouren an.
Ergründe die Schrecken des Nazi-Regimes und sehe Mauerreste an der Topographie des Terrors
An der Topographie des Terrors könnt ihr euch auf die Spuren der beiden deutschen Diktaturen begeben. Hier befand sich zwischen 1933 und 1945 das Machtzentrum des Nazi-Terrors mit dem Hauptquartier der Geheimen Staatspolizei (Gestapo), dem Reichssicherheitshauptamt und der Zentrale des Sicherheitsdienstes der SS.
Hierher wurden politische Gegner des Regimes verschleppt, verhört und gefoltert und hier wurden die europaweiten Verbrechen der Nazis geplant. Nach der Teilung Berlins lag das Gelände ganz am Rande West-Berlins und wurde an einer Seite durch die Berliner Mauer begrenzt, dadurch geriet seine Vergangenheit in Vergessenheit. Kurz vor Ende des Kalten Krieges 1987 wurde dann die Topographie des Terrors eröffnet, um an das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte zu erinnern. Auf Initiative der Ausstellung wurde auch das 200 Meter lange Mauerstück auf dem Gelände erhalten. Die Ausstellung und das Außengelände sind ausgezeichnet und täglich kostenfrei zugänglich. Ein ungemein spannender Ort, an dem ihr auch noch die Berliner Mauer sehen könnt!
Tränenpalast: Emotionale Abschiede & strenge Grenzkontrollen
Obwohl sich der Tränenpalast nicht direkt an der Berliner Mauer befand, war er doch einer der wichtigsten Grenzübergänge in Berlin. Hunderte Menschen reisten jeden Tag über diesen Übergang direkt am Bahnhof Friedrichstraße per Zug, S-Bahn oder U-Bahn in den Westen aus. In der Halle neben dem Bahnhof mussten die Ausreisenden durch die Pass- und Zollkontrolle und sich den Fragen der Grenzsoldaten stellen. Die emotionalen Abschiede zwischen Verwandten und Freunden, die in den Westen zurückkehrten oder die DDR für immer verließen, gaben dem Gebäude seinen Namen “Tränenpalast”.
Heute befindet sich in dem markanten Gebäude eine Ausstellung. Besucher können hier nachvollziehen, wie die Grenzkontrollen abliefen und selbst durch eine originale Passkontrollkabine gehen. Im Mittelpunkt stehen die persönlichen Geschichten der Menschen, die die Teilung am eigenen Leib erfuhren. Die Ausstellung ist täglich außer montags kostenfrei geöffnet und eine der schönsten Ausstellungen zum Thema deutsche Teilung in Berlin.
Neben diesen Highlights gibt es noch etliche weitere Orte in Berlin, an denen ihr die Berliner Mauer erleben oder Mauerreste finden könnt.
Wachturm Kieler Straße: Ein Ort des Gedenkens an die Schrecken der Mauer
Der Wachturm an der Kieler Straße ist einer der letzten erhaltenen Grenzwachtürme an der Berliner Mauer. Er hat für uns eine ganz besondere Bedeutung. Der Turm wurde von Jürgen Litfin erhalten und als Gedenkstätte seinem Bruder Günter Litfin und allen anderen Opfer der Berliner Mauer gewidmet. Günter Litfin war das erste Opfer, das 1961 an der Mauer erschossen wurde. Wir haben Jürgen Litfin noch persönlich kennengelernt und ihn fast täglich mit unseren Mauertouren am Wachturm besucht, wo er unseren Gästen die tragische Geschichte seines Bruders erzählt hat. Wir besuchen den Wachturm immer noch gerne und können in manchen Fällen sogar mit unseren Gruppen den Wachturm besteigen.
Auf den Spuren des Mauerfalls an der Bornholmer Straße
Ein anderer Grenzübergang an der Mauer, an dem Weltgeschichte geschrieben wurde, ist der Grenzübergang an der Bornholmer Straße. Hier öffnete sich am 9. November 1989 unter dem Druck der DDR-Bürger der erste Grenzübergang an der Berliner Mauer. In den Monaten zuvor hatten sie in immer größerer Zahl gegen das Regime protestiert, was letztlich in die Ereignisse vom 9. November mündete. Das Ende der DDR war damit besiegelt und der Weg zur deutschen Einheit offen. Direkt an der Brücke gibt es eine kleine Außenausstellung, an der ihr Bilder aus dieser fantastischen Nacht sehen könnt, die um die Welt gingen. Wie es genau zur Öffnung kam und von einer schicksalhaften Pressekonferenz erzählen wir sehr gerne auf unserer Radtour Berliner Mauer.
Besonders im Frühling solltet ihr den Besuch der Bösebrücke mit einer Radtour oder einem Spaziergang auf dem darunter liegenden Mauerweg verbinden. Der Weg wird hier durch Kirschbäume gesäumt, die im Frühling wunderschön blühen.
Erlebe das Berliner Lebensgefühl im Mauerpark – vom Todesstreifen zur Freizeitoase
Der Mauerpark ist einer unserer liebsten Orte, um einen lauschigen Feierabend zu verbringen und den Sonnenuntergang zu genießen.
Kaum ein Ort an der Berliner Mauer hat sich stärker in seiner Bedeutung und Atmosphäre gewandelt. Früher verlief der Todesstreifen direkt durch den heutigen Park, auf dem ehemaligen Postenweg patrouillierten die Grenzsoldaten, heute spazieren hier Einheimische und Touristen entlang. An der Rückseite des Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion findet ihr noch ungefähr 150 Meter der sogenannten Hinterlandmauer. Hier verewigen sich heute jeden Tag zahllose Graffiti-Künstler an der “Hall of Fame”. Am Sonntag findet im Park ein stadtbekannter Flohmarkt statt und beim berühmten Sonntagskaraoke könnt ihr im Amphitheater die ganz große Bühne entern. Mit seiner lebendigen Atmosphäre ist der Mauerpark einer der beliebtesten Treffpunkte der Stadt. Hier könnt ihr erleben, wie aus dem Todesstreifen ein großer, grüner Spielplatz und kreativer Freiraum wurde.
Checkpoint Charlie: Wo die Mächte des Kalten Krieges aufeinander prallten
Der Checkpoint Charlie war einer der bekanntesten Grenzübergänge zwischen Ost- und West-Berlin während des Kalten Krieges. Den Grenzübergang zwischen dem sowjetischen und dem US-amerikanischen Sektor durften nur Ausländer, Militärangehörige und Diplomaten überqueren. Am 27. Oktober 1961 standen sich hier sowjetische und amerikanische Panzer mit scharfer Munition gegenüber und lösten mit der Konfrontation fast den Dritten Weltkrieg aus.
Ein Besuch des Checkpoint Charlies gehört für viele Besucher zum Pflichtprogramm, unsere Begeisterung für die Touristenfalle hält sich leider in Grenzen. Sehenswert am Checkpoint Charlie ist das Mauer Panorama von Yadegar Asisi. Hier könnt ihr in einer realistischen 360° Ansicht an einer Straßenecke im Kreuzberg der 80er Jahre über die Mauer schauen. Es gibt hier aber auch eine Open-Air-Ausstellung über den ehemaligen Grenzübergang.
Geschichte zum Leben erweckt: Der Invalidenfriedhof als Spiegel der deutschen Vergangenheit
Der Invalidenfriedhof ist einer der ältesten Friedhöfe Berlins und auch hier findet ihr noch Reste der Hinterlandmauer und des Kolonnenwegs. Der Friedhof gehörte ursprünglich zum durch den preußischen König im 18. Jahrhundert gegründeten Invalidenhaus. Hier verbrachten Kriegsversehrte ihren Lebensabend. Nach den Befreiungskriegen gegen Napoleon wurde der Friedhof zunehmend zur letzten Ruhestätte für hohe Militärs. Seit dem Mauerbau 1961 ging der Todesstreifen mitten durch den Friedhof. Der angrenzende Spandauer Schifffahrtskanal gehörte noch komplett zur DDR, was einigen Flüchtlingen zum Verhängnis wurde. Große Teile des Friedhofs wurden zerstört, Angehörige mussten Berechtigungsmarken beantragen, um die Gräber zu besuchen. Heute sind von den ursprünglich über 3000 Gräbern nur noch 200 erhalten. Ausstellungstafeln geben Einblick in Ereignisse und Topographie des umliegenden Grenzabschnitts. Der Mauerweg, der rund um West-Berlin herum den 160 Kilometern Mauerverlauf folgt, führt direkt durch den Friedhof hindurch.
Mauerreste und Monumente: Das Parlament der Bäume erzählt seine eigene Geschichte
Das Parlament der Bäume ist ein Gedenkort für die Opfer der Berliner Mauer mitten im Regierungsviertel auf dem ehemaligen Grenzverlauf. Der Künstler Ben Wagin legte den Ort im Jahr der Wiedervereinigung 1990 an. Neben Elementen der Mauer gehören dazu 16 Bäume, ein Skulpturengarten, angedeutete Grabfelder und viele andere künstlerische Elemente. Der Gedenkort erinnert auch an sowjetische Soldaten, die bei der Erstürmung des Reichstags im April 1945 getötet wurden. Ben Wagin hat hier ein spannendes Gesamtkunstwerk geschaffen, das inmitten des Stahl und Glas des Regierungsviertels etwas aus der Zeit gefallen wirkt.
Graffiti-Paradies an der Hinterlandmauer im Park am Nordbahnhof
Im Park am Nordbahnhof finden sich sowohl Mauerreste als auch Reste der Anlagen des Stettiner Bahnhofs. Ab 1961 war das Gebiet Teil des Todesstreifens und wurde, nachdem sich nach dem Mauerfall die Natur die Fläche langsam zurückeroberte, ab 2004 zum Park umgestaltet. Im Park findet ihr ein langes Stück Hinterlandmauer und den Postenweg, auf dem früher die Grenzsoldaten an der Mauer patrouillierten. Das 500 Meter lange Mauerstück ist seit 2023 für Graffiti-Künstler als legale Fläche freigegeben.
Verzweifelte Fluchtversuche: Die dramatischen Szenen entlang der Bernauer Straße
In kaum einer Straße wurden die Folgen der Teilung Berlins dramatischer erlebt. Die Grenze verlief in der Bernauer Straße an der Häuserwand, das heißt, die Häuser lagen im Osten, der Bürgersteig davor bereits im Westen. Die Fenster und Türen der Häuser wurden nur wenige Tage nach dem Mauerbau versperrt. Viele Bewohner flohen danach, indem sie aus den Fenstern sprangen oder sich abseilten, dabei starb auch das erste Opfer des Mauerbaus Ida Siekmann. Andere Bewohner der Straße wurden in der Folge zwangsumgesiedelt und die Häuser schließlich abgerissen. Durch die Nähe zum Westen gab es in der Bernauer Straße besonders viele Fluchttunnel. Nachbildungen solcher Tunnel, den Postenweg und viele Info-Tafeln zur Teilung der Straße kann man fast auf der ganzen Länge der Bernauer Straße finden. Eine Erkundungstour entlang dieser geschichtsträchtigen Straße lohnt sich also.
Zentrum des Widerstands: Die Zionskirche als Treffpunkt der DDR-Opposition
Die Zionskirche befindet sich nicht direkt an der ehemaligen Berliner Mauer, aber unweit davon in unserem Heimatbezirk Prenzlauer Berg. Wir empfehlen einen Besuch, da sie, wie etliche andere Kirchen, eine große Rolle spielte beim Untergang der DDR. Seit 1986 bot sie oppositionellen Gruppen einen Raum, sich zu treffen. In den Kellerräumen der Gemeinde wurden die Umweltblätter gedruckt, ein wichtiges Organ der DDR-Opposition. Sie war die einzige Druckerei in der DDR, die nicht vom Staat kontrolliert wurde. In den Umwelt-Bibliothek genannten Räumen wurden verbotene Bücher zu Umwelt- und Menschenrechtsthemen gesammelt, es fanden Veranstaltungen und Konzerte statt. Bei einem Konzert in der Zionskirche der West-Berliner Band “Element of Crime” kam es zu einem Überfall durch 30 Skinheads, bei dem etliche Menschen schwer verletzt wurden. Die Volkspolizei schaute zu und unternahm nichts. Aufgrund starker Kritik aus dem Westen kam es daraufhin zu Schauprozessen mit sehr hohen Strafen.
Die Zionskirche ist täglich geöffnet. Besonders lohnt sich ein Besuch am Sonntag. Dann könnt ihr den Turm der Kirche besteigen und die phantastische Sicht über Berlin genießen.
Auch am Rande Berlins gibt es natürlich interessante Orte zu entdecken, die an die Berliner Mauer erinnern. Wer die Berliner Mauer im Ganzen erleben möchte, kann West-Berlin komplett auf dem 160 Kilometer langen Mauerweg umrunden. Der Weg folgt in großen Teilen dem ehemaligen Postenweg, auf dem die DDR-Grenzer patrouillierten.
Ein Hauch von Japan in Berlin: Erlebe die Kirschblüte an der TV Asahi-Allee
An der Grenze zwischen Lichterfelde und dem zu Brandenburg gehörenden Teltow könnt ihr hier auf ca. 1,5 Kilometern unter japanischen Kirschenbäumen wandeln. Jedes Jahr zwischen Mitte April und Anfang Mai wird dieser Abschnitt des früheren Todesstreifens in ein Blütenmeer verwandelt. Die Kirschbaumallee geht auf eine Aktion des japanischen Fernsehsenders TV Asahi zurück. Aus Freude über den Mauerfall rief der Sender seine Zuschauer dazu auf, für Kirschbäume zu spenden. In der Folge wurden in Berlin und Brandenburg fast 10.000 Kirschbäume an der früheren Grenze gepflanzt. An der TV-Asahi-Allee befindet sich mit 1000 Bäumen der längste Abschnitt. Dieser Teil des Mauerwegs ist immer ein beliebtes Ausflugsziel und im Frühling die Kulisse für Hanami, das “Kirschblüten schauen”. Sie symbolisieren Freude und Freundschaft und sehen einfach nur fantastisch aus.
Grenzgeschichten: Auf den Spuren der Transitstrecke am Grenzübergang Checkpoint Bravo
Der Checkpoint Bravo war einer der drei von den US-Amerikanern genutzten Kontrollpunkte. Der Checkpoint befand sich an der Transitstrecke Richtung BRD zwischen West-Berlin und dem Gebiet der DDR, das heißt, wenn man aus West-Berlin Richtung BRD ausreisen bzw. von dort aus über die Transitstrecke nach West-Berlin einreisen wollte. Er befand sich im Ortsteil Nikolassee, im Südwesten Berlins, auf der Verlängerung der Autobahnstrecke der AVUS. Reisende standen hier oft stundenlang in den Schlangen, besonders zu Ferienbeginn und -ende.
Die markanten Gebäude zur dazugehörenden Raststätte Dreilinden in knalligen Bonbon-Farben stehen unter Denkmalschutz und begrüßen Besucher der Stadt immer noch, wenn man aus dieser Richtung in die Stadt hineinfährt. Die Pop-Architektur sollte ein sichtbares Zeichen des Westens gegen die Zweckbauten der DDR setzen. Nachdem die Gebäude lange im Dornröschenschlaf vor sich hindämmerten, wurden sie vor Kurzem an ein Autohaus verkauft, das hier Gastronomie und Büros ansiedeln will – mal sehen was daraus wird.
Ein Stückchen weiter auf dem Mauerweg, könnt ihr noch einen Kommandantenturm des DDR-Grenzübergangs finden, an dem es eine Open-Air-Ausstellung zu entdecken gibt.